Das Europäische Forschungsprojekt

Soultz-sous-Forêts, Frankreich

Das Europäische Geothermische Hot Dry Rock-Projekt zur Gewinnung von Energie aus dem heißen Untergrund wurde bereits 1987 in Soultz-sous-Forêts ins Leben gerufen. Ziel des Projektes war es, Konzepte zur Erschließung der Wärmeenergie im geklüfteten Tiefengestein und die dafür benötigten Verfahren der Massiven Stimulation zu entwickeln. Am Ende der Entwicklung sollte eine Demonstrationsanlage zur Strom- und Wärmeerzeugung stehen.

 

soultz-sous-forets EWIV "Wärmebergbau"

Zielsetzung

 

 2 x 1,5 MW elektrische Stromerzeugung (derzeit sind 1,5 MW installiert)

 

Bohrungen

 

3

 

Vertikale Tiefe

 

5.000 m

 

Temperatur

 

> 180°C

 

Volumenstrom

 

2 x 35 l/s

 

Reservoir

 

EGS/HDR/petrothermal

 

Kraftwerk

 

ORC

 

Forschung

 

1987 bis 2005

 

Bau

 

2005 bis 2008

 

Status Einspeisung von bis zu 1,5 MWe
 

 

 

Geothermie Soultz online

 

 

 

 

Der Erfolg in Soultz ist das Ergebnis einer 20-jährigen internationalen Zusammenarbeit, die mit der geologischen und geophysikalischen Erkundung des Untergrundes anfing und momentan mit der optimierten Auslegung des Thermalwasserkreislaufes und des Kraftwerks zur Stromerzeugung, Tests verschiedener Tauchpumpen und der Wahl der Materialien fortgeführt wird.

 

In der aktuellen Projektkonfiguration wird das Projekt koordiniert und betrieben von der EWIV "Wärmebergbau" (GEIE Exploitation Minière de la Chaleur, einem Industriekonsortium aus Electricité de Strasbourg und EnBW). Von 2001 bis Ende 2016 war BESTEC als Mitglied dieses Konsortiums an der Entwicklung des Projekts entscheidend beteiligt. Die Finanzierung des Projekts erfolgt zurzeit über die Industriepartner.

 

Für die Entwicklung der Geothermie in Deutschland spielt dieses Projekt nach wie vor eine entscheidende Rolle. Als einziges petrothermales Projekt ermöglicht es, die technische Erschließung des riesigen Stromerzeugungspotenzial im Kristallin zu erproben bzw. zu demonstrieren und es bietet gleichzeitig die Basis für Grundlagenforschung und die Übertragbarkeit der Forschungsergebnisse auf weitere Projekte, vor allem im Oberrheingraben. Zudem eignet es sich hervorragend als Testfeld für verschiedene Kraftwerks- und Pumpentechnologien.